„Ach so, Liebe heißt
für dich Verantwortung.“
„Was denn sonst?“
„Was sonst? Wie wär’s
mit Liebe? Sonst könnte man gleich sagen: Wir haben eine
Verantwortungsbeziehung. Romeo verantwortet Julia.“
„Ha ha.“
„Genau. Lächerlich.“
„Der Witz.
Verantwortung ist nicht lächerlich.“
„Und was bedeutet
das, Verantwortung?“
„Daß man sich
umeinander kümmert.“
„Wenn man alt und
krank wird und so was.“
„Ja. Das ist nicht
zum Lachen. Man wird ja wirklich alt und krank.“
„Yeah, und dein
Orgasmus ist so richtig geil, wenn du dir vorstellst, daß sie dir in vierzig
Jahren den Hintern putzt und die Windel wechselt.“
„Darüber kann man
sich toll lustig machen. Und dann fährt dich ein Auto an, du sitzt im Rollstuhl
und bist allein. Und dann?“
„Und dann? Zyankali.“
„Quatsch.“
„Also muß ich meinen
Arzt lieben, bevor er mir Tabletten gibt, oder was?“
„Du weißt genau, was
ich meine. Du stellst dich nur blöd, weil du nicht unsouverän wirken willst.“
„Genau. Aber im
Rollstuhl zu sitzen und sich als lallendes Wrack durch die Gegend schieben zu
lassen von jemandem, in den man sich extra dafür vorher verliebt hat, das ist
total souverän. Meinetwegen kannst du gerne in einer Eisenrüstung mit Helm
durch die Welt laufen, falls dir mal ein Meteorit auf den Kopf fällt. Aber zieh
das Ding dann bloß nicht beim Ficken aus, weil es da plötzlich keine Rolle mehr
spielt. Und erzähl mir nicht, daß das irgendwas mit Liebe zu tun hat.“
„Hat es aber.“
„Hat es nicht. Liebe
ist das Ding, das dir drauffällt, du Trottel.“
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