Wovon ich spreche ist: das Ensemble der Lach- & Schießgesellschaft, das und die mich irgendwie zu allem gemacht haben (und immer noch machen), was ich bin, ohne daß ich es gemerkt hätte. Selbst hineingeraten in den "Laden", in diesen unvergleichlichen Schlund der Weltkultur, wo Bosheit, Witz und Geist Blüten treiben, Schwerter schlucken und Feuer speien, bin ich "erst" vor zehn Jahren. Und seitdem aber geblieben, fast jeden Tag zumindest in unmittelbarer Umgebung (sagen wir: höchstens einen Tresen weiter). Weil ich hier ganz nebenbei mehr Freunde, liebe Menschen, sozusagen geistig-moralische Schwestern und Brüder gefunden habe als im ganzen Leben zuvor. So kann das gehen, wenn man nicht aufpaßt. Und großes Glück hat.
Ich hatte sogar noch das Glück, mit Dieter Hildebrandt, den ich dazumal als Bub im Fernsehen sah und der schneller sprach, als ich je denken könnte, auf einer Bühne herumhampeln und ihm mitzuteilen zu dürfen, was er da angerichtet hat. Aber das ist schon wieder Geschichte, und damit genug von mir. Als die Lach- & Schießgesellschaft vor sechzig Jahren gegründet wurde, kannten sich ja noch nicht mal meine Eltern. Ohne die ich mir die Welt ebenso wenig vorstellen mag wie ohne die Lach & Schieß.
Sechzig ist eine große Zahl. Da könnte man an die Rente denken oder an den Abstiegskampf in der zweiten Liga, aber beides ist hier vollkommen fehl am Platz. Vor kurzem habe ich das neue Ensemble der & Schieß gesehen und mußte genau so lachen, kichern und (im Geiste) am Boden herumrollen wie damals als kleiner Bub.
Legende? Ja, schon. Aber halt auch: immer neu, aktuell, zwei Schritte weiter als der Rest. Gegenwart, in der es im Kopf genau so knallt und blitzt wie eh und je. Suchen Sie ruhig was Vergleichbares. Oder lassen Sie's bleiben, Sie haben's ja (hoffentlich) schon gefunden.
geschrieben am 6. Mai 2016 auf einer Bank hinter dem Münchner Rathaus als Vorwort für das Programmheft der Lach & Schieß zu eben diesem Anlaß
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